Wie funktioniert Glasfaser?
Über den Begriff Glasfaser stolpert man immer häufiger. Aber wie kommt die Glasfaser zu ihrem Namen und wozu ist sie gut? Wir erklären es dir! Eine Glasfaser ist ein hauchdünner Faden – von den Dimensionen vergleichbar wie ein einzelnes menschliches Haar. Diese besteht – wer hätte es gedacht – aus Glas! Genauer gesagt setzen sich Glasfasern aus drei Komponenten zusammen:
Der innere Kern („Core“) transportiert die Informationen als Lichtimpulse. Das Datenvolumen wird so optisch übertragen, daher kann eine größere Datenmenge (Bit/s) transportiert werden.
Der Mantel („Cladding“) führt die Lichtwellen-Signale und verhindert so den Austritt dieser. Die Lichtsignale prallen einfach ab und werden zurückgespiegelt. Daher gehen keine Daten verloren und die Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit wird möglich.
Die dritte Komponente ist der Außenmantel („Primärcoating“). Dieser ermöglicht es dem Kabel, trotz seiner Beschaffenheit aus Glas, biegsam zu werden und nicht zu brechen.
Ein Glasfaserkabel setzt sich wiederum aus vielen Einzelglasfasern zusammen.
FTTH – FTTB – FTTC – FTT-wie bitte?
Auf welchem Weg das Internet später tatsächlich bei dir zu Hause ankommt, kann ganz unterschiedlich sein. Wir erklären es dir in Kürze:
FTTX (Fiber-To-The-X) kann als Überbegriff zum Thema genutzt werden. Dabei ist X einfach ein Platzhalter. Unterschieden wird zwischen FTTC (Fiber-To-The-Curb), FTTB (Fiber-To-The-Building), FTTH (Fiber-To-The-Home), dabei beschreibt der jeweilige Begriff bis wo hin die Glasfaser reicht.
So geht bei FTTC (Curb=Bordstein) die Glasfaser bis an den Verteilerkasten oder zum nächsten Technikgehäuse am Straßenrand.
FTTB (Building=Gebäude) beschreibt die Situationen, in denen die Glasfaser sogar bis ins Gebäude reicht. Und bei FTTH (Home=Zuhause) darf die Glasfaser direkt in die Wohneinheit.
Verwirrt? Nicht schlimm! Hier nochmal veranschaulicht:
FTTB
Mit Glasfaser bis ins Gebäude. Das Glasfaserkabel führt direkt von einem unserer Rechenzentren durch die Hausaußenwand bis ins Gebäude.
Von Glasfaser auf Kupfer. Die Glasfaserleitung wird an den Hausübergabepunkt, der sich meist im Keller befindet, angeschlossen und das Signal wird daraufhin mittels eines Mini DSLAM von Glasfaser auf Kupfer umgewandelt.
Mit Kupfer bis in die Wohnung. Die einzelnen Wohneinheiten werden dann über die bereits bestehenden Kupferkabel mit einem VDSL Signal versorgt.
FTTH
Nach unten. Der Tiefbauer erstellt jeweils ein Kopfloch an der Glasfaserhauptleitung (Straße / Gehweg) und an der Hausaußenwand (im Normalfall im Bereich der übrigen Hausanschlüsse).
Durch die Erde. Mit einer Erdrakete wird die Glasfaserleitung von Kopfloch zu Kopfloch durch das Erdreich hindurchgeschossen. Also keine Sorge: Wir graben deinen Vorgarten nicht um.
Ins Haus & in die Wohnung. Nach Bohrung durch die Hauswand wird die Glasfaserleitung in einem Leerrohr ins Haus gelegt. Die Art der Hauseinführung hängt von den örtlichen Gegebenheiten und deinen Wünschen ab. Nach Abschluss der Arbeitsschritte verschließt der Tiefbauer das Bohrloch und die Baugrube wieder fachgerecht.
Die Übergangslösung: FTTC
Wie gerne würden wir mit den Fingern schnippen und das Glasfasernetz wäre gebaut. So einfach geht es aber natürlich nicht. Daher können wir zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht überall Glasfaserinternet anbieten. Die Übergangslösung: VDSL! Was das ist und wie`s funktioniert – hier kommen Infos:
VDSL steht für “Very High Speed Digital Subscriber Line”. Hierbei ist der Verteilerkasten mit der Glasfaserleitung verbunden. Vom Verteilerkasten geht es über die vorhandene Telefonleitung weiter bis in dein Haus.
Glasfaser bis zum Verteilerkasten. Das Glasfaserkabel führt direkt von einem unserer Rechenzentren bis zu einem Verteilerkasten ganz in deiner Nähe.
Von Glasfaser auf Kupfer. In dem Verteiler selbst befindet sich ein sogenannter DSLAM, der das VDSL Vectoring Signal bereitstellt und die einzelnen Hausanschlüsse mit dem Internet verbindet.
Mit Kupfer ins Haus. Bis ins Haus wird das letzte kurze Stück über die bereits vorhandene Telefonleitung, die sogenannte letzte Meile, zurückgelegt. Die einzelnen Geräte werden per LAN-Kabel oder WLAN über den Router mit dem Internet verbunden.